Gesund Öle in der veganen Hundeernährung

Gesunde Öle in der Hundeernährung: Darauf kommt es an!

Öle sind sehr gesund, nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde. Je nach Ölsorte können sie viele verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und essenzielle Fettsäuren enthalten. Dadurch wird die Gesundheit deines Hundes unterstützt. Aber Achtung: Öl ist nicht gleich Öl! In diesem Beitrag erfährst du, worauf du unbedingt achten solltest und was gesunde Öle in der Hundeernährung ausmachen.

Unterschied zwischen Fetten und Ölen in der Hundeernährung

Öle liefern im Vergleich zu Proteinen und Kohlenhydraten mehr als doppelt so viele Kalorien. Das macht sie zu einer effizienten Quelle für die Versorgung mit Energie. Darüber hinaus sind Fette und Öle im Allgemeinen dafür bekannt, ein guter Geschmacksträger zu sein, sodass Rationen geschmacklich aufgewertet und Hunde zum Fressen animiert werden können. Aber wo liegt eigentlich der genaue Unterschied zwischen Fette und Ölen?

Fette und Öle bestehen aus Glycerin und mehreren Fettsäuren, wobei sich die Fettsäuren wiederum aus Kohlenstoffatomen zusammensetzen. Je nachdem, ob die einzelnen Kohlenstoffatome innerhalb des Moleküls Doppelbindungen eingehen oder nicht, wird von gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren gesprochen.

Wenn keine Doppelbindungen bestehen, ist die Fettsäure gesättigt, bestehen eine oder mehrere Doppelbindungen, wird hingegen von einfach bzw. mehrfach ungesättigten Fettsäuren gesprochen.
Der Hauptunterschied zwischen Fetten und Ölen liegt in ihrer Konsistenz. Während Fette bei Raumtemperatur (20-25 Grad) fest sind, sind Öle flüssig. Dieser Unterschied ergibt sich durch die enthaltene Menge an gesättigten bzw. ungesättigten Fettsäuren.

Fette beinhalten einen großen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die zu einer festen Struktur führen (wie zum Beispiel bei Butter oder Schmalz). Öle bestehen hingegen überwiegend aus ungesättigten Fettsäuren, was zu einer flüssigen Konsistenz führt (wie zum Beispiel bei Leinöl).

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist zudem die Herkunft von Fetten bzw. Ölen, da Fette meist tierischen und Öle in der Regel pflanzlichen Ursprungs sind. Allerdings gibt es hier einige wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel das pflanzliche Kokosöl, das viele gesättigte Fettsäuren enthält und dadurch bei Raumtemperatur eine feste Konsistenz hat. Auch wenn es sich genau genommen um ein Fett handelt, wird es im Handel jedoch als Öl bezeichnet. Das Fischöl ist hingegen tierischen Ursprungs und aufgrund des hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren flüssig.

Du möchtest mehr über die vegetarische Hundeernährung erfahren? Dann schau hier vorbei: VEGETARISCHE HUNDEERNÄHRUNG – SINNVOLL ODER KOMPROMISS?

Fette sind bei Raumtemperatur fest und meist tierischen Ursprungs. Öle sind bei Raumtemperatur flüssig und in der Regel pflanzlichen Ursprungs.

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Fette und Öle, die in der Hundeernährung gut eingesetzt werden können.

Warum sind gesunde Öle in der Hundeernährung so wichtig?

Öle erfüllen eine Vielzahl wichtiger Aufgaben im Körper deines Hundes:

  • Sie verbessern zum Beispiel die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, die für viele verschiedene physiologische Funktionen im Körper mitverantwortlich sind, wie beispielsweise dem Erhalt der Sehkraft, Knochengesundheit und Immunfunktion.
  • Sie sind auch an der Bildung von Hormonen beteiligt und werden für eine gute Hirnleistung benötigt.
  • Zudem sind sie wichtig für die Zellmembran und werden für vielen Stoffwechselprozessen im Körper benötigt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, da vor allem diese als sehr gesund gelten. Während gesättigte Fettsäuren in erster Linie der Energiegewinnung dienen, tragen vor allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren bedeutend zur Gesundheit deines Hundes bei.

Einige dieser mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind essenziell für Hunde. Das bedeutet, dass sie auf eine Zufuhr über die Nahrung angewiesen sind. Wenn diese Fettsäuren nicht in ausreichender Menge vorliegen, werden Hunde über kurz oder lang Mangelerscheinungen aufweisen, da ihr Körper diese Fettsäuren nicht selbst herstellen kann. Aber wo genau ist der Unterschied zwischen den einfach von den mehrfach ungesättigten Fettsäuren?

Einfach vs. mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Einfach ungesättigte Fettsäuren, wie zum Beispiel die Omega-9 Fettsäuren, kommen zum Beispiel reichlich in Olivenöl vor. Sie sind nicht essenziell für Hunde, da sie sie aus gesättigten Fettsäuren selbst herstellen können. Da sie sich unter anderem positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken und den Cholesterinspiegel regulieren, können sie dennoch gefüttert werden.

Merke: Während Hunde Omega-9 Fettsäuren selbst herstellen können, sind wir Menschen auf eine Zufuhr über die Nahrung zwingend angewiesen.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind für Hunde hingegen sehr wichtig, da sie viele wichtige Funktionen im Körper erfüllen. Einige dieser Fettsäuren können Hunde nicht selbst herstellen, sodass sie zwingend zugefüttert werden müssen. Hierzu zählen die Omega-6 Fettsäure „Linolsäure“, die beispielsweise reichlich in Walnussöl vorkommt und die Omega-3 Fettsäure „Alpha-Linolensäure“, die unter anderem in hohem Maß in Leinöl vorhanden ist.

Es ist anzumerken, dass die Zuführung der Alpha-Linolensäure über die Nahrung noch nicht mit Sicherheit als Notwenigkeit angesehen werden kann, wobei dennoch eine Zufuhrempfehlung nach aktuellem Wissensstand gegeben ist.

Es gibt viele verschiedene Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren, jedoch zählen nur die Linolsäure und die Alpha-Linolensäure zu den essentiellen Fettsäuren für Hunde – ebenso wie für Menschen.

Olivenöl enthält viel Omega-9 Fettsäuren

Omega-6 vs. Omega-3 Fettsäuren: Das macht gesunde Öle in der Hundeernährung aus

Die bekanntesten mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Hundeernährung sind also die Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren, die wir uns nun noch etwas genauer anschauen:

Omega-6 Fettsäuren in der Hundeernährung

Wenn in der Nahrung ausreichend Linolsäure vorhanden ist, können Hunde hieraus weitere Omega-6 Fettsäuren, wie beispielsweise die Arachidonsäure herstellen. Diese sind nicht nur Bestandteile der Zellmembran, sondern unter anderem auch an der Wundheilung und Infektionsabwehr beteiligt. Sie beeinflussen unter anderem Reparaturprozesse im Körper positiv und unterstützen den Körper bei der Bekämpfung von Krankheitserregern.

Omega-6 Fettsäuren erfüllen somit im Körper deines Hundes viele wichtige Funktionen. Ein Mangel dieser Fettsäuren kann sich unter anderem durch Hauterkrankungen, Fruchtbarkeits- oder Blutgerinnungsstörungen bemerkbar machen.

Allerdings sollte von einer übermäßigen Versorgung mit Omega-6 Fettsäuren abgesehen werden. Eine zu hohe Aufnahme kann zu einem gegenteiligen Effekt führen und sich negativ auf die Gesundheit deines Hundes auswirkt. Das Problem ist, dass Barf-Rationen und allgemein eine fleischbasierte Fütterung mit Fertigfutter, wie sie heute die meisten Hunde bekommen, sehr reich an Omega-6 Fettsäuren, vor allem der Arachidonsäure, ist.

Durch eine hohe Aufnahme dieser Fettsäuren werden vermehrt stille Entzündungen im Körper ausgelöst. Sie können eine Ursache zahlreicher Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes, Allergien oder Krebs. Besser ist es daher, auf eine pflanzenbasierte bzw. vegane Fütterung für Hunde zu setzen. Alternativ kann die Ration mit entzündungshemmenden Omega-3 Fettsäuren angereichert werden.

Merke: Omega-6 Fettsäuren sind für Hunde notwendig und gesund, jedoch nur in einem gewissen Maße. Wenn zu viele Omega-6 Fettsäuren in der Hundeernährung vorliegen, wirkt sich das negativ auf die Gesundheit aus.

Erfahre mehr über die historische Entwicklung der Hundeernährung und warum viel Fleisch früher nicht üblich war: DOMESTIZIERUNG DES WOLFES – WIE SICH DIE ERNÄHRUNG UNSERER HUNDE VERÄNDERT HAT

Omega-3 Fettsäuren in der Hundeernährung

Die Alpha-Linolensäure ist die Grundlage für die körpereigene Herstellung weiterer Omega-3 Fettsäuren, wie der Eicosapentaensäure (EPA) und der Docosahexaensäure (DHA). Vor allem diesen beiden Omega-3 Fettsäuren werden sehr positive Eigenschaften zugeschrieben: So sollen sie unter anderem das Immunsystem stärken sowie Allergien reduzieren können, da sie einen entzündungshemmenden Effekt aufweisen. Außerdem sollen sie sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken und die Selbstheilungsprozesse im Körper deines Hundes aktivieren.

Anders als bei den Omega-6 Fettsäuren, führt eine übermäßige Aufnahme dieser Fettsäuren bei gesunden aber nicht zu einem gegenteiligen, entzündungsfördernden Effekt. Ein Mangel kann sich hingegen durch ähnliche Symptome wie bei einem Omega-6 Fettsäuremangel bemerkbar machen. Unter anderem können so Probleme mit der Haut und Wundheilung auftreten. Aber Achtung: Wenn Hunde an Problemen mit der Bauchspeicheldrüse oder einer Blutgerinnungsstörung leiden, sollte sicherheitshalber Rücksprache mit einer entsprechenden Fachkraft, wie einer Ernährungsberater*in für Hunde gehalten werden.

Während sich zu viele Omega-6 Fettsäuren negativ auf die Hundegesundheit auswirken, haben zu viele Omega-3 Fettsäuren auf gesunde Hunde keinen negativen Effekt.

Viele Hunde mögen Algenöl

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und Was sind nun gesunde Öle in der Hundeernährung?

Gesunde Öle in der Hundeernährung macht vor allem eins aus: Es kommt auf das richtige Fettsäurenverhältnis an – und zwar auf das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren. Die Omega-6 Fettsäuren sind die natürlichen Gegenspieler der Omega-3 Fettsäuren. Ein ausgeglichenes Verhältnis beider Fettsäuren zueinander ist für die Gesundheit des Hundes unabdingbar. Ein optimales Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren liegt bei Hunden ungefähr bei 3 bis 5:1. Das bedeutet konkret, dass das Öl in etwa 3-5mal so viele Omega-6 wie Omega-3 Fettsäuren beinhalten sollte.

Empfehlenswerte Öle mit einem ausgeglichenen Fettsäurenverhältnis sind beispielsweise:

· Walnussöl mit einem Fettsäurenverhältnis von 4:1
Walnussöl hat nicht nur ein sehr gutes Fettsäurenverhältnis, sondern enthält darüber hinaus auch Vitamin E und Polyphenole, die starke Antioxidantien sind und dabei helfen können, den Körper vor freien Radikalen zu schützen.

· Hanföl mit einem Fettsäurenverhältnis von 3:1
Auch Hanföl hat ein optimales Fettsäurenverhältnis und beinhaltet unter anderem viel Vitamine E sowie Polyphenole.

Auf eine Fütterung sehr Omega-6 reicher Öle sollte lieber verzichtet werden. Sehr ungünstige Öle sind unter diesem Gesichtspunkt daher:

· Distelöl mit einem Fettsäurenverhältnis von 500:1
Distelöl wird manchmal bei Gelenkbeschwerden und Hautproblemen bei Hunden empfohlen. Allerdings hat es einen sehr großen Linolsäureanteil, der sich in dieser Menge als nachteilig erweist.

· Sonnenblumenöl mit einem Fettsäurenverhältnis von 311:1
Sonnenblumenöl hat einen hohen Anteil an Vitamin E, allerdings ist auch bei diesem Öl der Omega-6 Fettsäurenanteil zu hoch.

· Traubenkernöl mit einem Fettsäurenverhältnis von 132:1
Auch Traubenkernöl enthält viel Vitamine E und andere Antioxidantien, sodass es unter anderem bei Haut- und Fellproblemen empfohlen wird. Das unausgewogene Fettsäurenverhältnis ist jedoch auch hier nachteilig.

· Kürbiskernöl mit einem Fettsäurenverhältnis von 98:1
Dem Kürbiskernöl werden mehrere gesundheitsförderlichen Eigenschaften zugeschrieben. So soll es einen entgiftenden Effekt haben, hilfreich bei Erkrankungen der Harnwege sein und einem Wurmbefall vorbeugen bzw. bei der Bekämpfung unterstützend wirken können, wobei jedoch auch hier der Anteil an Omega-6 Fettsäuren zu hoch ist.

Diese Öle sind nicht per se schlecht, weisen jedoch ein sehr ungünstiges Fettsäurenverhältnis auf, was zur Förderung stiller Entzündungen im Körper des Hundes beiträgt. Ganz auf diese Öle verzichten musst du aber nicht: Wenn du diese Öle aus bestimmten Gründen phasenweise fütterst, empfiehlt es sich, den Überschuss an Omega-6 Fettsäuren auszugleichen. Das passiert durch die zusätzliche Fütterung eines Öls, das einen besonders hohen Anteil an Omega-3 Fettsäuren aufweist, um das optimale Fettsäurenverhältnis von 3-5:1 anzustreben.

Gute Omega-3 reiche Öle sind beispielsweise:

· Leinöl mit einem Fettsäurenverhältnis von 1:4
Leinöl hat nicht nur einen sehr hohen Omega-3 Fettsäurenanteil, sondern weist darüber hinaus auch noch Vitamine und Mineralstoffe auf.

· Chiaöl mit einem Fettsäurenverhältnis von 1:3
Auch der Omega-3 Anteil im Chiaöl ist sehr hoch. Zudem enthält dieses Öl ebenfalls viele Vitamine und Mineralstoffe.

Wie du erkennen kannst, liegt hier ein umgekehrtes Fettsäurenverhältnis vor. Anzustreben ist ein Fettsäurenverhältnis von 3-5:1, sodass sich diese Öle sehr gut als Ergänzung zu sehr Omgena-6reichen Ölen eignen.

Algenöl, die besondere Omega-3 Quelle

Algenöl wird aus sogenannten Mikroalgen hergestellt, die eine große Menge der beiden Omega-3 Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) enthalten. DHA und EPA gelten als besonders wertvoll für die Gesundheit, da sie unter anderem stark antioxidativ und entzündungshemmend wirken sollen.

Grundsätzlich können Hunde diese beiden Fettsäuren aus der Alpha-Linolensäure selbst herstellen, sodass sie als nicht essenziell gelten. Die Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass nicht zu viele Omega-6 Fettsäuren im Körper des Hundes vorhanden sind, da während des körpereigenen Umwandlungsprozesses von Alpha-Linolensäure in DHA und EPA die Omega-3 mit den Omega-6 Fettsäuren um die gleichen Enzyme konkurrieren.

Diese bestimmten Enzyme werden für den Umwandlungsprozess benötigt und stehen im Körper nicht unbegrenzt zur Verfügung. Liegen zu viele Omega-6 Fettsäuren vor, wird die Synthese negativ beeinflusst und der Hund kann nicht ausreichend DHA und EPA bilden. Mit der Fütterung von Algenöl kann dieser Umwandlungsprozess umgangen werden, weil diese beiden Fettsäuren im Öl bereits vorhanden sind.

Da Algenöl sehr schnell oxidiert, bietet es sich an, auf Algenölkapseln zurückzugreifen, die das Öl vor der Reaktion mit Sauerstoff schützen. Achte aber bitte auf hochwertige Qualität, da Algenöl mit Schwermetallen belastet sein kann. Du erkennst in der Regel gute Hersteller, die die Qualität ihrer Produkte offenlegen, indem sie ein Zertifikat über die Schadstoffbelastung veröffentlicht haben.

Algenöl beinhaltet die besonders wertvollen Omega-3 Fettsäuren EPA und DHA, denen viele gesundheitsförderlichen Aspekte zugeschrieben werden.

Öle gibt es oft in Kapseln

Fischöl vs. Algenöl für Hunde

Bisher galt Fisch bzw. Fischöl als die wichtigste Quelle für die Versorgung mit den Omega-3 Fettsäuren DHA und EPA. Diese beiden Fettsäuren kommen in fettreichen Kaltwasserfischen vor, wie beispielsweise im Lachs. Um zu verstehen, warum gerade Fischöl so viele dieser wertvollen Fettsäuren beinhaltet, lohnt sich ein Blick auf die Ernährung dieser Fische.

Am Anfang der Nahrungskette stehen nämlich die Mikroalgen, aus denen das Algenöl gewonnen wird. Sie sind die eigentlichen Produzenten dieser Fettsäuren. Diese Mikroalgen werden im Meer zunächst von Zooplankton gefressen, wodurch auch Zooplankton einen gewissen Gehalt an DHA und EPA aufweist. Da das Zooplankton wiederum von kleinen Fischen konsumiert wird, reichern sich das DHA und EPA zusätzlich auch in diesen kleinen Fischen an, bis am Ende der Nahrungskette die Kaltwasserfische stehen.

Sie fressen die kleinen Fische und lagern dadurch letztendlich ein großes Maß der Fettsäuren DHA und EPA in ihrem Gewebe an, weshalb das aus ihnen gewonnene Fischöl sehr reich an DHA und EPA ist. Den Ursprung dieser Fettsäuren stellen jedoch nicht die Fische, sondern die Mikroalgen dar.

Das Problem am Fischöl ist jedoch neben dem ethischen Aspekt auch die Tatsache, dass Fische nicht nur die wertvollen Fettsäuren anreichern, sondern auch viele Schwermetalle und Dioxine aus dem Meer aufnehmen, sodass Fischöl im Allgemeinen keine gesunde und nachhaltige Quelle DHA und EPA ist. Das gleiche gilt übrigens auch für Lebertran, der manchmal anstatt dem Fischöl gefüttert wird. Bei Lebertran handelt es sich um ein Öl, das aus der Leber von Kabeljau gewonnen wird. Es enthält etwas weniger DHA und EPA als Fischöl, weist dafür aber einen sehr hohen Gehalt an Vitamin A und Vitamin D auf.

Um die Gesundheit von Hunden auf der einen Seite bestmöglich durch die Fütterung der Fettsäuren DHA und EPA zu unterstützen, sie aber auf der anderen Seite möglichst wenig mit Schadstoffen zu belasten und Tierleid zu vermeiden, empfiehlt sich daher lieber eine Ergänzung mit Algenöl anstatt den „Umweg“ über das Fischöl bzw. den Lebertran zu gehen.

Merke: Du musst nicht den „Umweg“ über das Fischöl gehen, um deinen Hund mit den Omega-3 Fettsäuren EPA und DHA zu versorgen. Viel einfacher ist es, den direkten Weg über das Algenöl zu nehmen. Das ist schadstoffärmer, gesünder und ethisch vertretbar.

Kokosöl für Hunde: Wertvoll trotz gesättigter Fettsäuren

Das Kokosöl ist eigentlich ein Fett, da es bei Raumtemperatur fest ist und viele gesättigte Fettsäuren enthält. Der Körper des Hundes benötigt zwar auch gesättigte Fettsäuren, jedoch dienen diese in erster Linie der Energiegewinnung und ihnen werden bei einem übermäßigen Verzehr gesundheitsschädliche Eigenschaften zugeschrieben. Kokosöl soll dennoch gesundheitsförderliche Effekte aufweisen, da es einen sehr großen Anteil an Laurinsäure enthält, einer gesättigten Fettsäure, die leicht verdaulich ist und antimikrobiell sowie antiviral wirken soll.

Außerdem kann Kokosöl bei regelmäßiger Fütterung Hunde präventiv vor Darmparasiten schützen und auf natürliche Weise die Bekämpfung von Würmern unterstützen. Auch wenn das wissenschaftlich nicht bestätigt ist, ist es einen Versuch wert.

Kokosöl ist zwar ein Fett, weist aber aufgrund der enthaltenen Laurinsäure viele positive Eigenschaften auf, die die Gesundheit deines Hundes in vielerlei Hinsicht fördern.

Kokosöl - gesunde Öle in der Hundeernährung

Nüsse, Kerne und Samen als Alternativen zu gesunden Ölen in der Hundeernährung

Viele Nüsse, Kerne und Samen, aus denen die oben genannten Öle gewonnen werden, versorgen deinen Hund nicht nur mit wertvollen Fettsäuren, sondern darüber hinaus auch mit Vitaminen und Mineralstoffen. Zudem enthalten sie etwas weniger Kalorien, dafür aber viele Proteine und Ballaststoffe. Somit kannst du gerne die Ration deines Hundes mit geeigneten Nüssen, Kernen und Samen bereichern, vorausgesetzt, sie sind für Hunde geeignet und werden vorher gemahlen.

Alle Infos zu geeigneten Nüssen für Hunde kannst du hier nachlesen: GIFTIGE LEBENSMITTEL FÜR HUNDE – WAS WIRKLICH GEFÄHRLICH IST (UND WAS NICHT)

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So kommen gesunde Öle in der Hundeernährung am besten zum Einsatz

Es empfiehlt sich, täglich gesunde Öle in der Hundeernährung miteinander zu kombinieren. Bei großen Hunden, die eine deutlich größere Ölmenge brauchen, biette sich täglich eine Kombination aus zwei verschiedenen Ölen an, wovon eines ein gutes Omega-6reiches Öl und das andere einen gutes Omega-3reiches Öl sein sollte. Da kleine und mittelgroße Hunde eine deutlich geringere Ölmenge benötigen, bietet es sich an, die Ölsorten im täglichen Wechsel zu geben.

  • Die Ölsorten sollten gelegentlich gewechselt werden, da jedes Öl eine andere Nährstoffzusammensetzung hat, von der dein Hund auf vielfältige Weise profitiert.
  • Es sollten nicht nur Öle mit dem besten Omega-6 zu Omega-3 Verhältnis gefüttert werden, weil bei einem regelmäßigen Wechsel und der Kombination von verschiedenen Ölen das empfohlene Verhältnis in der Regel gut eingehalten werden kann.
  • Auch wenn dein Hund auf keine externe Zufuhr von einfach ungesättigten Fettsäuren angewiesen ist, kann er dennoch ab und zu Öle, die reich an Omega-9 Fettsäuren sind, bekommen, wie zum Beispiel Olivenöl und Rapsöl.
  • Die gesättigten Fettsäuren dienen primär der Energieversorgung, jedoch ist eine Fütterung von Fet ten, die zum Großteil aus diesen Fettsäuren bestehen, unproblematisch und kann in einigen Fällen auch von Vorteil sein – wie beispielsweise das Kokosöl.

gesunde Öle in der Hundeernährung: Ein Fazit

Gesunde Öle in der Hundeernährung spielen eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden deines Hundes – insbesondere, wenn es um die Versorgung mit essenziellen Fettsäuren geht. Doch nicht jedes Öl erfüllt automatisch diesen Anspruch. Somit können Öle für Hunde extrem gesund sein, ihnen aber auch schaden, wenn sie ein ungünstiges Fettsäurenverhältnis aufweisen.

Vor allem mäkelige Hunde regt die Beimischung von Ölen oft zum Fressen an, wobei aufgrund der hohen Energiedichte auf eine sparsame Verwendung geachtet werden sollte. Für Hunde, die zu einem schnellen Gewichtsverlust neigen, kann die Fütterung von Ölen die Gewichtsstabilisierung hingegen begünstigen, sodass eine großzügigere Dosierung sinnvoll sein könnte.

Wie du nun weißt, ist jedoch Öl nicht gleich Öl. Auch wenn Öle im Allgemeinen oft bestimmte gesundheitsförderliche Mikronährstoffe, wie Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe beinhalten, sollte auch immer das Fettsäurenverhältnis berücksichtigt werden. Viele Öle weisen einen zu hohen Überschuss an Omega-6 Fettsäuren auf, die im Übermaß gesundheitsschädliche Effekte haben können, in dem sie beispielsweise stille Entzündungen im Körper deines Hundes fördern. Auch wenn ihnen andere gesundheitsförderliche Eigenschaften zugesprochen werden, sollten sie sehr sparsam dosiert werden.

Aus diesem Grund ist es ratsam, überiegend auf Öle mit einem ausgeglichenen Fettsäurenverhältnis zu setzen, wie es beim Hanföl oder Walnussöl der Fall ist. Da Hunde aufgrund einer fleischlastigen Fütterung in der Regel bereits viele Omega-6 Fettsäuren zu sich nehmen, ist es zudem sinnvoll, ein sehr Omega-3 reiches Öl als Ergänzung zu füttern, wie beispielsweise Leinöl oder Chiaöl.

Unabhängig von der Fütterungsweise kann Algenöl die Gesundheit von Hunden sehr gut unterstützen, da es besonders antioxidativ und entzündungshemmend wirkt. Dieses Öl ist aber eher als eine Ergänzung zu anderen Ölen zu sehen, da hiervon eine minimale Dosierung oft ausreichend ist.

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Häufig gestellte Fragen zu gesunden Ölen in der Hundeernährung

1. Brauchen Hunde überhaupt zusätzliches Öl im Futter?

Ja – insbesondere bei selbstgekochter oder veganer Fütterung ist es wichtig, hochwertige pflanzliche Öle als essentielle Fettsäurequelle zu ergänzen. Vor allem Omega-3-Fettsäuren sind entscheidend für eine gesunde Haut, ein funktionierendes Immunsystem und entzündungshemmende Prozesse.

2. Welches Öl ist das Beste für Hunde?

Es gibt nicht das eine beste Öl, sondern die Auswahl hängt vom Bedarf des Hundes ab.
Für die Grundversorgung eignen sich z. B. Hanföl oder Walnussöl. Für die gezielte Omega-3-Versorgung ist Algenöl (EPA + DHA) bei veganer Fütterung die effektivste Option – da Hunde Alpha-Linolensäure (z. B. aus Leinöl) nur eingeschränkt in EPA/DHA umwandeln können.

3. Wie viel Öl braucht ein Hund pro Tag?

Die Menge richtet sich nach Körpergewicht, Energiebedarf und der Zusammensetzung der restlichen Ration. Wenn diese bereits einen hohen Fettanteil hat, sollte weniger Öl ergänzt werden, als bei einer veganen Ration, die von Natur aus eher fettarm ist – hier sollte am besten eine Beratung und/oder Rationsberechnung erfolgen.

4. Können Hunde von zu viel Öl Durchfall bekommen?

Ja. Besonders bei empfindlichen Hunden oder bei zu schneller Erhöhung der Ölmenge kann es zu weichem Kot oder Durchfall kommen. Deshalb gilt: langsam einschleichen und mit kleinen Mengen starten. Auch das Verhältnis der Fettsäuren im Gesamtfutter spielt eine Rolle.

5. Sind pflanzliche Öle wirklich ausreichend für Hunde?

Ja – wenn sie gezielt ausgewählt und kombiniert werden. Während tierische Fette meist viele Omega-6-Fettsäuren enthalten (und damit entzündungsfördernd wirken können), ermöglichen gut kombinierte pflanzliche Öle eine gezielte Versorgung mit essenziellen Fettsäuren und können die Hundegesundheit bestmöglich fördern.

6. Sollte ich Öl auch bei Fertigfutter geben?

Nicht unbedingt – viele Fertigfutter enthalten bereits Öle oder Fette. Allerdings ist oft nicht klar, welche Qualität oder Menge enthalten ist. Wer das Futter mit einem hochwertigen Öl ergänzen möchte, sollte auf das Gesamtfettprofil achten und unnötige Überdosierung vermeiden. Bei Verdacht auf Hautprobleme, stumpfes Fell oder chronische Entzündungen kann ein gezielter Ölzusatz (z. B. Algenöl) sinnvoll sein – am besten individuell abgestimmt.

Alle Infos rund um Fertigfutter für Hunde findest du hier: IST FERTIGFUTTER GESUND FÜR HUNDE? FAKTEN, RISIKEN UND BESSERE ALTERNATIVEN

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Andrea Kleist ist Experte für die vegane Hundeernährung und Fachbuchautorin.

Über die Autorin

Andrea Kleist ist Buchautorin, zertifizierte vegane Ernährungsberaterin für Hunde und Menschen und befasst sich leidenschaftlich gerne mit allen Themen rund um die vegane (Hunde-) Ernährung.

Ihr Angebot reicht vom Erstellen veganer Rationspläne für gesunde und kranke Hunde in allen Lebensstadien, über Onlinekurse und eBooks bis hin zur persönlichen, intensiven Begleitung bei der Rationsumstellung und Optimierung der Hundegesundheit. In ihrem Fachbuch „Vegan vs. BARF“ untersucht sie die vegane Hundeernährung sachlich und stellt sie undogmatisch als eine mögliche Alternative zu gängigen Ernährungsformen vor.

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Hinweis

Die auf dieser Webseite sowie im Blog veröffentlichten Inhalte rund um die vegane Hundeernährung und die Gesunderhaltung von Hunden dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Sie ersetzen keine individuelle tierärztliche Diagnose, Therapie oder Beratung. Die vorgestellten Empfehlungen und Hinweise sollten niemals als alleinige Grundlage für gesundheitliche Entscheidungen oder eigenständige Behandlungen deines Hundes verwendet werden. Für eine individuelle Einschätzung nutze gerne mein Beratungsangebot.

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