Proteine nehmen in der veganen Hundeernährung eine entscheidende Rolle ein.

Proteinversorgung in der veganen Hundeernährung – darauf kommt es wirklich an!

Proteine nehmen in der veganen Hundeernährung eine entscheidende Rolle ein. Während der Proteinbedarf bei einer fleischbetonten Fütterung in der Regel problemlos gedeckt werden kann, wird in der veganen Hundefütterung oft die Gefahr einer unzureichenden Proteinversorgung diskutiert. Jedoch besteht bei einer sinnvoll durchdachten Gestaltung des veganen Rationsplans kein Grund zur Sorge, da sich der Proteinbedarf auch mit pflanzlichen Futtermitteln gut decken lässt. Aber worauf kommt es bei der Proteinversorgung in der veganen Hundeernährung wirklich an?

Zunächst möchte ich dir kurz einige grundlegende Basics zur Proteinversorgung deines Hundes erklären:

Aufgaben der Proteine

Proteine sind die mengenmäßig dominierenden Bausteine im Körper deines Hundes und übernehmen zahlreiche Aufgaben. Eine der wichtigen Funktionen von Proteinen ist unter anderem der Aufbau und Erhalt von Körpergewebe, aber auch an zahlreichen Stoffwechselvorgängen sind sie beteiligt. Zudem sind sie Bestandteile von Hormonen, Fell und der Haut. Dein Hund benötigt somit zwingend Proteine, um seine Körperfunktionen aufrecht zu erhalten.  

Proteine bestehen aus unterschiedlich vielen Aminosäuren. Es gibt insgesamt 20 Aminosäuren, die für deinen Hund relevant sind, wobei nur 10 davon essentiell sind. Essentiell bedeutet, dass sie der Körper deines Hundes nicht selbst herstellen kann und auf die Zufuhr durch die Nahrung zwingend angewiesen ist. Die übrigen 10 nicht essentiellen Aminosäuren kann dein Hund hingegen selbst aus anderen Aminosäuren bilden, sofern ausreichend davon vorhanden sind.

Das bedeutet also, dass dein Hund gar nicht auf bestimmte Proteine angewiesen ist, sondern eben auf bestimmte Aminosäuren. Diese sind Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Allerdings werden Aminosäuren bei der Hundeernährung nicht separat betrachtet, sodass nur pauschal von Proteinbedarf gesprochen wird.

Für eine optimale Proteinversorgung ist es notwendig, dass alle Aminosäuren in benötigter Menge vorliegen. Das ist die Voraussetzung, damit der Körper deines Hundes seinen wichtigen Aufgaben nachgehen kann, für die er zwingend die Aminosäuren braucht.

Das große Problem dabei ist jedoch: Dafür müssen ALLE essentiellen Aminosäuren in ausreichendem Maß vorhanden sein. Wenn nur eine Aminosäure fehlt, stoppt sie die gesamte Proteinsynthese deines Hundes. Unter Proteinsynthese wird die Neubildung von Proteinen aus Aminosäuren verstanden. Jedes Futtermittel hat ein ganz spezifisches Aminosäuremuster, aus dem der Körper deines Hundes neue Proteine bilden kann. Wenn jedoch nicht alle benötigten Aminosäuren in der Nahrung vorhanden sind, kann es zu Mangelerscheinungen kommen – und das unabhängig davon, ob alle weiteren Aminosäuren im ausreichenden Maß vorhanden sind.

Limitierende Aminosäuren

Die Aminosäuren, die das größte Defizit verursachen, heißen daher limitierende Aminosäure. Sie limitieren die Proteinsynthese, da alles von ihnen abhängt. In der veganen Hundeernährung ist es vor allem die Aminosäure Methionin, die limitierend wirkt. Aber auch Lysin, Threonin und Tryptophan müssen im Blick behalten werden, wenn du deinen Hund vegan fütterst, da sie in pflanzlichen Nahrungsmitteln weniger vorkommt. Generell sind in allen pflanzlichen Futtermitteln alle essentiellen Aminosäuren enthalten, jedoch teilweise in zu geringer Menge, sodass das Protein in diesem Fall als „unvollständig“ bezeichnet wird.

„Vollständig“ ist ein Protein, wenn es alle essentiellen Aminosäuren in ausreichendem Maß enthält. Bei „unvollständigen“ Proteinen sind somit nicht alle essentiellen Aminosäuren in ausreichendem Maß vorhanden, wobei die Aminosäure mit dem größten Defizit als limitierende Aminosäure bezeichnet wird.

Um diese Defizite auszugleichen, kannst du daher zum einen verschiedene vegane Nahrungsmittel für deinen Hund miteinander kombinieren, wie beispielsweise Hülsenfrüchte und Getreide, da sich dadurch die Aminosäuren gegenseitig sinnvoll ergänzen. So beinhaltet Getreide viel der Aminosäure Methionin, aber wenig Lysin. Bei Hülsenfrüchten ist das genau andersrum, denn sie haben viel Lysin, aber wenig Methionin. Zum anderen macht es aber auch Sinn, bestimmte Aminosäuren als Nahrungsergänzung zuzufüttern, um sicher zu gehen, dass dein Hund optimal versorgt ist. Mit einem individuellen und wissenschaftlich fundierten Rationsplan kannst du deinen Hund vegan füttern und dir sicher sein, dass er mit allen notwendigen Aminosäuren optimal versorgt ist.

Quelle

Meyer, M. & Zentek, J. (2016): Ernährung des Hundes. Stuttgart: Enke Verlag.

Rittenau, N. (2019): Vegan-Klischee ade!. Wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zur veganen Ernährung. Mainz: Ventil Verlag.

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