Vegane Hundeernährung - Tofu ist eine wichtige Grundlage und Hauptlieferant für Proteine

Dürfen Hunde Tofu essen? – Tofu in der veganen Fütterung

Dürfen Hunde Tofu essen oder lieber nicht?

Hast du auch schon vom schlechten Ruf des Tofus gehört und möglicherweise Bedenken, deinen Hunde Tofu essen zu lassen? Dann bist du mit diesen Bedenken nicht alleine! Denn noch immer hat Tofu einen schlechten Ruf und wird oft pauschal als genmanipuliertes und damit minderwertiges Lebensmittel abgetan. Darüber hinaus soll der Anbau von Soja (woraus Tofu hergestellt wird) der Umwelt schaden und für die Abholzung des Regenwaldes mitverantwortlich sein. Die Idee, Hunde Tofu essen zu lassen, stößt daher bei einigen Tierhaltern auf Skepsis. Doch ist der schlechte Ruf des Tofus gerechtfertigt und dürfen Hunde Tofu essen oder lieber nicht? Lass uns das gemeinsam herausfinden. Bist du bereit? Los geht`s;-)

Die gute Nachricht vorab: Ja, Tofu für Hunde ist super! Denn er ist nicht nur eine tolle und leicht verdauliche Proteinquelle, er lässt sich auch sehr leicht zubereiten. Wenn Tofu in der veganen Ration verwendet werden soll, ist die Zubereitung sehr einfach. Er kann entweder direkt verfüttert oder bei Bedarf in Kokosöl angebraten werden. Durch das Anbraten entwickelt er einen intensiveren Geruch und regt einige Hunde verstärkt zum Fressen an. Aber was genau ist Tofu und wie kommt sein schlechter Ruf zustande?

Wie wird Tofu hergestellt?

Tofu ist ein vielseitiges und nahrhaftes Lebensmittel, das aus Sojabohnen hergestellt wird. Er ist mit ungefähr 12 – 13 Prozent eine reichhaltige Proteinquelle, da er neben allen essenziellen Aminosäuren verhältnismäßig viel Eisen und Calcium enthält. Tofu wird durch einen Gerinnungsprozess gewonnen. Dieser Prozess beginnt zunächst mit dem Einweichen, Mahlen und Kochen von Sojabohnen, um Sojamilch herzustellen. Anschließend wird die Sojamilch erhitzt und mit einem Gerinnungsmittel wie Calciumsulfat oder Magnesiumchlorid versetzt. Dadurch trennen sich die festen Bestandteile von der Flüssigkeit. Das ausgeflockte Sojaeiweiß wird so von der wässrigen Molke getrennt, gepresst und in Form geschnitten.

Dürfen Hunde Tofu essen?

Hast du gewusst, dass Tofu manchmal auch als Sojaquark bezeichnet wird? Das kommt daher, dass die Herstellung von Tofu Ähnlichkeiten mit der Quark-Herstellung aufweist.

Die Tofuherstellung ähnelt der Herstellung von Quark, sodass Tofu auch manchmal als Sojaquark oder Sojakäse bezeichnet wird.

Sind alle Tofusorten für Hunde geeignet?

Prinzipiell ja. Wenn du selbst gerne Tofu isst, weißt du es bestimmt: Inzwischen gibt es unzählige Tofuvarianten. Von Seiden- über Räucher- bis hin zu Kräuter- oder Nusstofu. Der größte Unterschied zwischen festem Tofu und Seidentofu liegt in der Konsistenz. Während Seidentofu sehr cremig ist und optisch eher Quark ähnelt, lässt sich fester Tofu gut schneiden. Die weichere Konsistenz des Seidentofus liegt an seinem Wassergehalt von ungefähr 80 Prozent, fester Tofu enthält hingegen nur circa 50 Prozent Wasser. Das wiederum liegt an unterschiedlichen Herstellungsprozessen, da Seidentofu nach dem Erhitzen und Gerinnen der Sojamilch nicht gepresst wird.

Das solltest du wissen: Der höhere Wassergehalt führt jedoch dazu, dass der Proteingehalt des Seidentofus bei nur ungefähr 4 – 6 Prozent liegt und damit deutlich geringer ist als beim festen Tofu. Somit ziehe ich den festen Tofu dem Seidentofu vor und günstiger ist er in der Regel auch;-)

Bei den übrigen Tofuvarianten, wie beispielsweise Räuchertofu, handelt es sich um festen Tofu, der geräuchert und mit einigen Gewürzen versetzt wird. Viele Hunde mögen Räuchertofu aufgrund des intensiven Geschmacks sehr gerne, allerdings sollte er aufgrund des höheren Salzgehalts sparsam eingesetzt werden. Als gesundes Leckerli eignet er sich aber ideal und kann für eine bessere Haltbarkeit auch in dünne Scheiben geschnitten und im Ofen getrocknet werden. Aber nicht nur Tofu wird aus Soja hergestellt:

Tofu vs. Tempeh – Gibt es einen Unterschied?

Ja, den gibt es. Mit ungefähr 19 Prozent Proteinen weist Tempeh einen höheren Proteingehalt als Tofu auf, ist leichter verdaulich und kann mit einem deutlich höheren Ballaststoffanteil sowie einer probiotischen Wirkung auf den Darm punkten. Die probiotische Wirkung erhält Tempeh durch seinen Herstellungsprozess: Die Sojabohnen werden gekocht und anschließend mit einem Edelschimmelpilz beimpft. In Form gebracht fermentieren die Sojabohnen mehrere Stunden bei 30 Grad, sodass der Edelschimmelpilz ein feines Netz aus weißen Fäden ausbilden kann, der die Sojabohnen fest zusammenhält und dem Tempeh die spezifische Struktur verleiht.

Der Herstellungsprozess von Tempeh ist mit der Herstellung von Camembert vergleichbar, dessen weiße, weiche Oberfläche und das typische Aroma einem Schimmelpilz zu verdanken ist.

Durch den Fermentationsprozess entstehen nicht nur Milchsäurebakterien (Probiotika), sondern es werden viele Nährstoffe aufgespalten, was eine leichtere Verdaulichkeit zur Folge hat. Somit ist auch Tempeh richtig gesund für Hunde und ein tolles Lebensmittel, um die Darmflora und damit das Immunsystem zu stärken.

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Übrigens gibt es Tempeh nicht nur aus Sojabohnen, sondern in verschiedenen Varianten, unter anderem auch aus Kichererbsen, Bohnen oder Süßlupinen. Sofern sie der Hund mag, können alle Varianten gefüttert werden. Vorsicht ist bei gewürzten Sorten geboten, die einen hohen Salzgehalt oder Zwiebeln als Zusatz haben können, sodass diese Sorten lieber gemieden werden sollten.

Also sollte man Hunde Tofu essen lassen? Ja, sehr gerne sogar!

Was den gesundheitlichen Aspekt betrifft, dürfen Hunde Tofu essen. In erster Linie ist Tofu nämlich ein sehr guter Proteinlieferant, der Proteine mit einer hohen biologischen Wertigkeit enthält. Die biologische Wertigkeit gibt an, wie effizient der Körper des Hundes das Tofu-Protein verwerten und somit in körpereigenes Protein umwandeln kann. Da die Proteinqualität von Tofu so hoch ist, ist er ein wichtiger und vor allem wertvoller Bestandteil in der veganen Hundeernährung.

Dürfen Hunde Tofu essen? Ja, denn Tofu enthält alle essentiellen Aminosäuren und trägt zu einer guten Proteinversorgung bei. Außerdem kann der Körper deines Hundes das Protein aus dem Tofu besonders gut aufnehmen und verwerten.

Immer wieder hört man von gesundheitlichen Risiken durch den Tofuverzehr. Gibt es Risiken, wenn Hunde Tofu essen?

Das Thema Soja und damit auch Sojaprodukte wie Tofu und Tempeh werden immer wieder heiß diskutiert. Einige Experten sehen Soja als einen hochwertigen Proteinlieferanten an, der durch viele sekundäre Pflanzenstoffe als überaus gesund eingestuft wird. Wiederum andere sehen beim Verzehr von Sojaprodukten einen Risikofaktor für die Gesundheit. Die Sojabohne unterscheidet sich von anderen Hülsenfrüchten nicht nur, weil sie viel Protein, sondern auch den sekundären Pflanzenstoff Phytoöstrogen enthält. Phytoöstrogene weisen eine ähnliche Wirkung wie Östrogene auf.

Zweitere werden vom Körper selbst produziert, sodass durch den Verzehr von Soja Störungen im Hormonhaushalt vermutet werden könnten. Studien zeigten, dass Milchkühe, die phytoöstrogenhaltige Futtermittel bekamen, einen höheren Gehalt an Phytoöstrogenen in ihrer Milch aufwiesen. Allerdings war der Anstieg vergleichsweise sehr gering. Die Gesamtheit der Studienlage sieht jedoch keine Notwendigkeit, auf Soja zu verzichten. Auch wenn Untersuchungen zur umfangreichen Wirkungsweise von Soja noch lange nicht abgeschlossen sind, kommt es in der Humanmedizin doch zu einer positiven Einschätzung hinsichtlich gesundheitlicher Effekte. Diese lässt sich sicherlich auch auf Hunde übertragen, sofern Soja bzw. Produkte daraus in moderaten Mengen gefüttert wird und der Rationsplan nicht zum Großteil aus Sojaprodukten besteht.

Dürfen Hunde Tofu essen? Unbedingt!

Birgt Tofu ein Allergierisiko für Hunde?

Tatsächlich gibt es dahingehend zwei Studien, die das Allergiepotenzial von bestimmten Lebensmitteln auf Hunde untersucht haben – beide mit ähnlichem Ergebnis. Während vor allem Rindfleisch mit ca. 34 – 36 Prozent das höchste Allergiepotenzial birgt, dicht gefolgt von Milchprodukten mit 17 – 28 Prozent, liegt das Allergiepotenzial bei Soja bei nur 6 Prozent. Somit zeichnet sich ab, dass Lebensmittel tierischer Herkunft weit häufiger allergische Reaktionen bei Hunden auslösen können als pflanzliche, was darauf zurückzuführen ist, dass diese sehr häufig gefüttert werden.

Die Verträglichkeit von Soja und Sojaprodukten wie Tofu und Tempeh sollte somit individuell betrachtet werden. Zwar birgt Soja ein geringes Allergiepotenzial, weshalb aber nicht pauschal davon ausgegangen werden darf, dass Sojaprodukte generell Allergien bei allen Hunden auslösen. Oft ist es eine Frage der Menge und Häufigkeit der Fütterung.

Also dürfen Hunde Tofu essen? Ja, auch hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Risiken besteht nach aktueller wissenschaftlicher Meinung kein Grund zur Sorge, wenn der Hund in moderaten Mengen Tofu bekommt.

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Und wie steht es um die Zerstörung des Regenwaldes durch den Sojaanbau?

Ein häufiger Kritikpunkt am Verzehr von Tofu und Tempeh ist die Auswirkung des Sojaanbaus auf den Regenwald. Für die Herstellung von Sojaprodukten wie Tofu, Tempeh oder Sojamilch werden jedoch nur 2 Prozent der weltweiten Sojaernte verwendet. Ganze 80 Prozent der Ernte wird hingegen an die sogenannten Nutztiere verfüttert. Aus den restlichen 18 Prozent wird Sojaöl hergestellt, das als Pflanzenöl oder auch in der Non-Food-Industrie zum Einsatz kommt.

Es ist somit korrekt, dass aufgrund des immensen Flächenbedarfs, den die enorme Nachfrage nach Soja erfordert, der Regenwald stark gefährdet ist, jedoch betrifft das in erster Linie importiertes Soja, das an „Nutztiere“ verfüttert wird. Der meiste Tofu, der in Supermärkten zu kaufen ist, stammt hingegen nicht aus dem Regenwald. Produzenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz legen schon seit langem größten Wert auf einen regionalen Anbau der Sojabohnen und geben an, dass mindestens 90 Prozent des Sojas aus Europa und der Rest aus Kanada stammen. Das bedeutet: Es gilt in der Regel sicher, Hunde Tofu essen zu lassen.

Ein ähnliches Bild zeigte übrigens auch eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg aus dem Jahr 2014, die die Herkunft in Sojadrinks untersuchte und kein Hersteller Soja aus Südamerika bezogen hatte. Sojadrinks sind allerdings keine gute Proteinquelle für Hunde, sodass ich sie nicht unbedingt empfehle.

Nur ein sehr geringer Anteil der Sojaernte wird für vegane Lebensmittel verwendet.

Ist Soja gentechnisch verändert und ist es vielleicht doch bedenklich, Hunde Tofu essen zu lassen?

Fakt ist: Die Sojapflanze stellt eine der Pflanzen dar, deren gentechnisch veränderte Varianten am häufigsten verwendet werden. Aber das ist erstmal kein Grund zur Sorge. Während bei der Fütterung von Fleisch und weiteren tierischen Produkten nicht sichergestellt werden kann, dass die Nutztiere mit gentechnikfreien Lebensmitteln gefüttert werden, ist das Erkennen gentechnisch veränderter pflanzlicher Lebensmittel sehr einfach, weil diese deutlich gekennzeichnet werden müssen.

Da in den Haupterzeugungsländern USA, Brasilien und Argentinien der Anbau genveränderter Sojapflanzen mit 95 – 98 Prozent Standard ist, sollte von Soja und Sojaprodukten aus diesen Ländern auch aufgrund des langen Transportweges generell abgesehen werden. Hingegen dürfen in Deutschland und der gesamten EU keine gentechnisch veränderten Sojapflanzen angebaut werden. Die Produktion unterliegt den nationalen sowie europäischen Pflanzenschutz- und Düngeverordnungen. In Russland und der Ukraine soll trotz offiziellem Verbot ein illegaler Anbau von gentechnisch verändertem Soja weit verbreitet sein und bis zu 50 Prozent der Ernte ausmachen.

Tofu für Hunde: Lieber Tofu aus Deutschland und Umgebung und in Bioqualität

Um wirklich sicherzugehen, dass Sojabohnen und die daraus hergestellten Produkte, wie Tofu und Tempeh keinen gentechnischen Veränderungen unterliegen, sollte Tofu aus Deutschland oder den umliegenden Ländern bevorzugt werden. Auch macht es Sinn, auf Bioqualität zu achten, da hier strengere Auflagen herrschen. Viele Hersteller von Bio-Sojaprodukten beziehen ihre Sojabohnen ohnehin aus Deutschland, Österreich oder Frankreich. Somit besteht in der Regel keine Gefahr, unwissentlich genveränderte Sojaprodukte zu füttern.

Tofu hat super viel Protein

Fazit: Darf ich mit gutem Gewissen Hunde Tofu essen lassen?

Ja, Tofu ist ein proteinreiches und leicht verdauliches Lebensmittel und damit in der Regel sehr gut für Hunde geeignet. Das Soja für den Tofu, der in Supermärkten zu kaufen ist, wird größtenteils in Deutschland und den Nachbarländern angebaut und trägt somit nicht zur Rodung der Regenwälder bei. Auch besteht keine Gefahr, unwissentlich Hunden Tofu zu verfüttern, der aus genmanipuliertem Soja stammt, da dieses gekennzeichnet werden muss. Wenn du auf Bioqualität setzt, besteht dahingehend keine Gefahr, da Genveränderungen in der Biolandwirtschaft verboten sind. Und das Gute ist: Der meiste Tofu, den man im Laden findet, ist glücklicherweise in Bioqualität:-)

Allerdings solltest du, wie bei allen anderen Lebensmitteln auch, immer deinen Hund individuell betrachten (eigentlich logisch, oder?;-)). Es gibt durchaus Hunde, die mit Unverträglichkeiten oder sogar Allergien auf Tofu reagieren könnten, sodass du in diesem Fall natürlich davon Abstand nehmen solltest. Wenn du deinen Hund vegan ernähren möchtest und es keine Anhaltspunkte für eine Tofu-Unverträglichkeit oder -allergie gibt, gilt: Ja, Tofu für Hunde ist gesund und darf gerne im Napf landen.

Quellen

Rittenau, N. (2019): Vegan-Klischee ade!. Wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zu veganer Ernährung. Mainz: Ventil Verlag.Ohne Gentechnik! Und wo kommt das Soja-Futter her? – Lebensmittel – transgen.dehttps://www.vzhh.de/sites/default/files/medien/166/dokumente/14-04_vzhh_Vegan_Herkunft_Soja.pdfhttps://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10408390591001117

https://bmcvetres.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12917-016-0633-8

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